Dorfchronik

0 n. Chr.

Erste nachgewiesene Besiedlung in der Leipziger Tieflandsbucht durch den elbgermanischen Stamm der Hermuduren.

600 n. Chr.

Besiedlung durch den elbslawischen Stamm der Wenden während der 2. Völkerwanderung. Der Name Nepperwitz lässt auf eine Besiedlung durch den Stamm der "Nebor" schließen.

1100 n. Chr.

Einwanderung deutscher Siedler aus Thüringen und Franken in das heutige Gemeindegebiet. Es werden Häuser nach fränkischem Vorbild gebaut.

1421 n. Chr.

Nepperwitz wird erstmals urkundlich im Erbbuch des Amtes Naunhof erwähnt. Das Erbbuch ist der Vorläufer der heutigen Grundbücher. Darin wurden nicht nur Grundbesitz sondern auch alle anderen Rechte an Einkünften aus den Ländereien festgehalten.

1478 n. Chr.

In diesem Jahr wird der Bau des Chores (Altarraum) der Nepperwitzer Kirche in der heutigen Form erwähnt. Üblicherweise wurden die Kirchen nicht in einem Zug durchgebaut. Man kann davon ausgehen, dass der Chor der erste Teil des gotischen Neubaus war, wie wir ihn heute im Wesentlichen sehen und dass die anderen Teile der Kirche noch in einer älteren Form standen. Gleichzeitig wird in den Kirchenarchiven die Anbringung der 2. Glocke erwähnt. Diese bleibt zusammen mit der ersten Glocke, deren Alter nicht verbürgt ist und der später hinzugefügten dritten Glocke bis 1910 in Nepperwitz.

01.09.1490

Rettung des Grimmaer Amtshauptmannes Heinrich von Geilsdorf und Überlassung der Fischereigerechtigkeit in der Mulde an zwei Fischer aus Nepperwitz (Hänsel und Weyde, heute Zeitzschel und Uhde).

1537 n. Chr.

Gründung der ersten Schule in Nepperwitz.

1551 n. Chr.

Erwähnung der Schänkgerechtigkeit für das Schankgut in Nepperwitz (heute: Am Teich 12) im Leipziger Schanksteuer-Einnahmeregister.

1555 n. Chr.

Aus diesem Jahr stammt das älteste Kirchbuch des Ortes, in dem alle Kirchenmitglieder (also auch Einwohner von Nepperwitz) erfasst sind. Darin wird Gregor Kästner als Ortsrichter genannt. Diese Familie ist nachgewiesen in Nepperwitz bis 1920.

08.03.1587

Erstes in den Kirchenarchiven benanntes Hochwasser in Nepperwitz.

1621 n. Chr.

Die Gerichtsbarkeit und die kurfürstlichen Geld- und Getreidezinsen werden dem Kammerrat Dr. David Döring durch Kurfürst Johann Georg I überlassen.

1669 n. Chr.

Verkauf dieser Rechte durch den Sohn Wolf David von Döring auf Roitzsch (erhielt die Rechte 1666 n. Chr.) an Heinrich Becker von Rosenfeld, den Besitzer von Nischwitz.

1700 n. Chr.

Wegen Platzmangel bauen die Einwohner von Nepperwitz hölzerne Emporen in die Kirche.

1703 n. Chr.

Erste urkundliche Erwähnung einer Schmiede in Nepperwitz

1744 n. Chr.

Belehnung von Heinrich Graf von Brühl mit dem Gut Nischwitz, niederer Teil, inkl. der Dörfer Pönitz, Nepperwitz, Grubnitz und Bennewitz. Er hatte das Gut zuvor von der Gräfin von Jarmouth gekauft.

01.09.1790

Kleiner Aufstand gegen die Frondienste in Nepperwitz. Der Vogt des Herrn Dr. jur. Heinrich Lastrop auf Rittergut Nischwitz wird durch die Bewohner von Nepperwitz bedrängt und des Dorfes verwiesen. Namentlich benannt sind Plänitz, Haupt, Beuther, Mucke, Lochmann, Kästner, Schumer, Wagner, Eilenberger, Hörig, Nöbel und Ortsrichter Gottlob Plätzsch.

1800 n. Chr.

Errichtung einer neuen Kirchenkanzel auf einer modernen romanischen Säule.

1804 n. Chr.

Erste Orgel in der Nepperwitzer Kirche von Christian Flemming Torgau.

1832 n. Chr.

Fertigstellung einer neuen Sakristei in der Kirche von Nepperwitz.

1835 n. Chr.

Bau des Armenhauses in Nepperwitz

31.12.1840

Ablösung des Ortes Nepperwitz aus dem Eigentum des Gutes Nischwitz

1842 n. Chr.

Einrichtung der neuen Wege nach Deuben, Grubnitz und Dögnitz auf den heute noch genutzten Trassen.

28.08.1848

Die Gerichtsbarkeit geht an das Königliche Amtsgericht Wurzen entsprechend dem Gesetz vom 28.01.1835 über das Ende der Patrimonalgerichte über.

11.07.1872

Einweihung eines neuen Nepperwitzer Schulhauses. Dieses war das Letzte, welches in Nepperwitz genutzt wurde.

01.06.1890

Zu dieser Zeit war die Scheune von Karl Plätzsch (Gut Nr. 7) das letzte Gebäude mit einem Strohdach. Alle anderen Gebäude hatten bereits ein Ziegeldach.

01.01.1896

Neues Altarbild "Segnender Christus" in der Nepperwitzer Kirche.

31.07.1897

Großes Hochwasser und erster nachgewiesener Deichkampf (Kampf des Wurzener Jägerbataillons um den Halt der Deiche).

28.04.1900

Einsetzung des Pfarrvikars Martin Knof in Nepperwitz. Er wurde am 16.04.1903 eigenständiger Pfarrer und blieb in Nepperwitz bis zum 30.04.1936.

1910 n. Chr.

Neue Glocken aus Apolda für die Nepperwitzer Kirche. Eine Glocke wurde von Emma Plätzsch gestiftet, eventuell aber auch alle drei (unterschiedliche Angaben im Heimatbuch und in den Texten im Turmknopf). Die alten Glocken hatten keinen guten Klang mehr und wurden als Schrott verkauft.

1910 n. Chr.

Elektrisches Licht wird in Nepperwitz installiert.

1911 n. Chr.

Neue Orgel von der Firma Eule aus Bautzen

1911 n. Chr.

Schlämmung eines Teils des unteren, heute noch vorhandenen Dorfteiches zur Gewinnung von Platz.

1914 n. Chr.

Zwei der neuen Glocken von 1910 werden zu Kriegszwecken eingezogen.

1917 n. Chr.

Pflanzung von 5 Gedächtnisbäumen am Dorfteich mit dem Gefallenenstein. Dieser Gefallenenstein ist heute noch vor dem später aufgestellten Gefallenendenkmal zu sehen.

18.03.1922

Glocken aus Püchau kommen als Ersatz für die während des Krieges eingezogenen Glocken nach Nepperwitz.

01.09.1924

Schule in Nepperwitz wird geschlossen

29.06.1930

Weihe des Gefallenendenkmals mit der Inschrift: 1914-1918 / Unseren Gefallenen / Die Helden tot, das Volk in Not!

16.04.1945

Amerikanische Truppen stoßen bis zur Mulde im Raum Bennewitz vor und nehmen auch Nepperwitz sowie die anderen Dörfer entlang der Mulde ein.

01.07.1945

Ab 1. Juli ziehen die amerikanischen Soldaten aus Westsachsen ab und russische Truppen besetzen das Gebiet um Nepperwitz.

1945 n. Chr.

Beschluss zur demokratischen Bodenreform in der sowjetischen Zone. Als Zeitpunkt der Umsetzung war der 14. Oktober 1945 festgelegt worden.

um 1948

Nach dem Tod des Nepperwitzer Pfarrers Kramer übernimmt der bis dato Püchauer Pfarrer Friedrich Hermann Julius Klaholz bis 1966 das Pfarramt der Kirchgemeinde. Er wohnt aber weiter in Püchau.

1950 n. Chr.

Nepperwitz hat 237 Einwohner und ist seit der Gründung der DDR wieder eine selbstständige Gemeinde.

1954 n. Chr.

Jahrhunderthochwasser der Mulde. Der Füllstand der Mulde drohte den Damm zu überlaufen.

ab 1955

Die Nepperwitzer Kinder gehen in den neu gebauten Kindergarten in Püchau. Der Transport erfolgt mit der Kutsche des Gastwirtes Prößdorf.

um 1955

Beginn der Kollektivierung in der Landwirtschaft. Es kommt zur Bildung der LPG "Neues Leben" Typ III.

um 1955

Gründung der Nepperwitzer Feuerwehr.

1956 n. Chr.

Alfred Hempel aus Wurzen wird nach einigen kurzfristigen Besetzungen des Amtes durch Andere der Bürgermeister in Nepperwitz und bleibt es bis zu einer späteren Eingemeindung.

1959 n. Chr.

Die Schule Deuben wird Polytechnische Oberschule. Jetzt besuchen auch die Nepperwitzer Schüler die Klassen 1- 10 in Deuben und müssen nach der Klasse 8 nicht mehr nach Wurzen zur Schule gehen.

1960 n. Chr.

Bildung der LPG "Muldenaue" Typ I.

1966 n. Chr.

Neubesetzung der Pfarrstelle Nepperwitz mit Pfarrer J. Werner, der seinen Wohnsitz fortan wieder im Pfarrhaus Nepperwitz hatte.

1970 n. Chr.

Eingliederung aller Nepperwitzer LPG-Bauern in die LPG "Ernst Thälmann" Bennewitz. Damit wird die Landwirtschaft vollgenossenschaftlich.

1970 n. Chr.

Schließung des Gasthofes in Nepperwitz.

1971 n. Chr.

Vierundzwanzig, aus dem 17. Jahrhundert stammende, in Temperafarben gemalte und gefirnisste Kassettenbilder werden unter mehreren Farbschichten in der Nepperwitzer Kirche entdeckt und restauriert.

1972 n. Chr.

Nepperwitz wird nach Bennewitz eingemeindet

1972 n. Chr.

Das ehemalige Jagdhaus des Leipziger Fabrikanten Arno Krause wird als Kulturzentrum eingerichtet. Die oberen Räumlichkeiten werden als Erntekindergarten genutzt, da zu dieser Zeit alle Nepperwitzer Frauen mit Kindern in der Landwirtschaft arbeiteten.

1986 n. Chr.

Die Hauptstraße durch Nepperwitz, die Gasse zum Jagdhaus und der Platz am Teich wird von Grund auf erneuert und asphaltiert. Der kleine Teich wird entschlammt und der Uferbereich wird umgestaltet.

13.08.2002

Hochwasser in Nepperwitz durch Deichbruch während des Jahrhunderthochwassers an Elbe und Mulde.

2006 n. Chr.

Neuer Flügelaltar in der Nepperwitzer Kirche von Michael-Fischer-Art

09.01.2009

Gründung des Heimat- und Dorfvereins "Wir für Nepperwitz" e.V.

Jun 13

neuerlicher Deichbruch und Hochwasser in Nepperwitz

2015 n. Chr.

Fertigstellung des neuen Hochwasserschutzdeiches HQ100 bis zur Gemeindegrenze Bennewitz/ Machern am Nordrand von Nepperwitz

2016 n. Chr.

Anschluss der Nepperwitzer Grundstücke an das zentrale Abwassernetz

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