Koordinaten:
Breite: 51° 22′ 46″ N bzw. 51.379444°
Länge: 12° 41′ 0″ O bzw. 12.683333°
Nepperwitz ist ein zur sächsischen Gemeinde Bennewitz gehöriges Dorf. Der kleine Ort liegt in der Muldenaue am linken Ufer des Flusses Mulde etwa 2 km westlich der Stadt Wurzen. In Nepperwitz leben heute (Stand 2011) 131 Einwohner. Seit 1974 gehört der Ort zur Gemeinde Bennewitz.
Über die Entstehung des Dorfes gibt es keine verbürgten Nachrichten. Die Namensendung auf -witz und die noch erkennbare Anlage lassen auf sorbische Ansiedler schließen. Der Name Nepperwitz – in der Vergangenheit auch Nipperwitz und Nippern – wird vermutlich vom slawischen Namen Neprejovice oder Neprivici entstammen. Das bedeutet Niederlassung der Sippe des Nebor (Nebor = Kämpfer). Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1421. In einem Zinnsregister, in welchem die den Ämtern Grimma und Naunhof zinnspflichtigen Personen und die Summen der Zinsen jedes Ortes angeführt werden, wird Nepperwitz als ein so genanntes unmittelbares Amtsdorf bezeichnet. In dem Register heißt es: „Villa Nepperwitz 21 Personen“.
Die alte Rundlingsform von Nepperwitz wurde später erweitert und es entstand ein mehrteiliges Gassendorf. Im Mittelpunkt des Dorfes steht die Ende des 15. Jahrhunderts errichtete gotische Kirche. Die Nepperwitzer Kirche ist in jüngster Zeit durch ein modernes Altarbild bekannt geworden, dass der Leipziger Künstler Michael Fischer-Art geschaffen und der Kirchgemeinde geschenkt hat. Anlass dessen war die Zerstörung des Kircheninventars durch das Muldehochwasser vom 13.08.2002. Nach einer Probezeit von einem Jahr hat sich die Gemeinde Ostern 2007 entschieden, den modernen Flügelaltar zu behalten. Nepperwitz hat in den dokumentierten vergangenen Jahren seine Struktur kaum verändert. In den Kartenausschnitten aus verschiedenen Zeiten seit Anfang des 19. Jahrhunderts bis heute wird deutlich, dass die Größe des Ortes und die Grundstücke kaum Veränderungen unterlegen waren. Zwar ist die bis in die achtziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts dominierende Landwirtschaft als Einkommensquelle und Nutzungsart der Grundstücke abgelöst worden, dem Besucher erschließt sich jedoch auch noch heute die Struktur der ehemaligen Güter und Höfe.
Klar abgegrenzt von anderen Siedlungsstrukturen in den Muldenauen liegt Nepperwitz am linken Ufer der Mulde zwischen Wurzen und Eilenburg. Eine große Anzahl von toten Muldenarmen bzw. daraus entstandenen Teichen prägen die Landschaft um das Dorf. Zwei dieser Teiche liegen direkt im Ort. Darüber hinaus befinden sich im und um das Dorf umfangreiche Freiflächen, die durch Baum- und Buschgruppen sowie einzelne Streuobstwiesen unterbrochen werden.
Die Teiche im Dorf gehören unmittelbar zur Entwicklung des Dorfes. Zur Zeit der Gründung des Ortes im Jahre 1421 verlief dort vermutlich das Muldenbett. Heute verlanden die Teiche jedoch zusehends aufgrund der fehlenden Zuläufe aus der Straßen- und Grundstücksentwässerung. Eine Wiederbelebung der Dorfteiche wäre ein wichtiger Beitrag für die Dorfidentität und ein großer Schritt zur Nutzung des umliegenden Geländes als zentraler Dorfplatz.
Seit dem 10. Januar 2009 existiert der Heimat- und Dorfverein „Wir für Nepperwitz“ e.V. Der Verein setzt sich seitdem für die Entwicklung der Dorfstruktur und der Förderung des dörflichen Lebens ein.